Aktivenrede

Ich habe letztens über den neuesten Unsinn, den die Europäische Union plant, gelesen. Saatgut wird nur nach einem sehr teueren und aufwendigen Verfahren innerhalb der EU zugelassen werden, falls der entsprechende Vorschlag angenommen wird. Dies ist der Tod der Artenvielfalt, die in der langen Agrargeschichte Europas entstanden ist, zahlreiche Ursorten an Getreide werden mit Federstrich eines Bürokraten unwiederbringlich ausgelöscht. Ganz zu schweigen von einem anderen Problem - die Iren erlitten ihre große Hungersnot in der Mitte des 19. Jahrhunderts dadurch, da von der Kartoffel, die sowieso Grundnahrungsmittel war, nur 1-2 Sorten in ganz Irland dominierten. Wie es der Zufall wollte, waren sie nicht resistent gegen den Pilz, der sie befiel. Über eine Million Menschen starben damals, weitere 2 Millionen verliesen ihre Heimat. Saatgut ist in solchen Krisenzeiten wertvoller als Gold und Silber.

Es ist also entweder extreme Ignoranz oder Korruption am Werk seitens der Brüsseler Obrigkeit. Was schützt uns aber vor denen, die sich auf einen nur von ihnen unterschriebenen Gesellschaftsvertrag berufen, um im Namen von Solidarität und Gemeinwohl mit Gewaltmonopol ihren, teils sehr destruktiven Willen dem Volke aufzwingen? Die Antwort auf die Frage findet sich im Wahlspruch der Burschenschafter. Es ist die Freiheit, die ich meine, meine Damen und Herren! Freiheit an sich ist ein rein abendländischer Wert, der sich langsam seit der Zeit der Aufklärung herauskristalisiert hat. Leider ist Freiheit auf der Welt noch seltener als der goldene Käfig namens Wohlstand. Ist man denn frei, wenn die Weigerung im Kino aufzustehen um einen Monarchen zu ehren, als Staatsverrat gehandhabt wird, genau so wie auch das versehentliche Rauftreten auf eine Münze mit seiner Visage darauf? Ist man frei, wenn die verzweifelte Frau, die vergewaltigt wurde, sich aufs Polizeirevier begibt, nur um wegen "ausserehelichen Geschlechtsverkehrs" selber als Angeklagte da zu stehen und womöglich sogar den eigenen Peiniger heiraten zu müssen - laut Gerichtsurteil? Ist man frei, wenn der Verteidigung des eigenen Hab und Guts so wie der körperlichen Unversehrtheit plötzlich Schranken gesetzt werden, die aber nicht für den Staat gelten? Ist man frei, wenn der Verzehr von Genußmitteln unter drakonische Strafe gestellt wird, die bei weitem schlimmer ist als jegliche mit dem Konsum verbundenen möglichen Konsequenzen? Man muss nur ausserhalb Europas schauen um zu sehen, daß Freiheit nur in unserer Kultur so stark ausgeprägt ist.

Das schon bekannte Recht Waffen tragen zu dürfen war nur das erste, was sich Waffenstudenten, leider nur für sich, erstritten. Meinungsfreiheit sowie Pressefreiheit, Geschworenengerichte, habeas corpus, quo warranto, öffentliche Gerichtsverfahren, das Ideal im Zweifel einen schuldigen frei zu lassen anstatt einen unschuldigen einzusperren. Das alles und noch viel mehr befanden Burschenschafter als unabdingbare Rechte jedes einzelnen Deutschen Bürgers. Freiheit schützt das Volk vor den Fehlern staatlicher Strukturen. Sie erlaubt Ideen und Wissen sich weit und zahlreich zu verbreiten. Sie ermöglicht es dem Bürger, sich frei zu gestalten und so nach seinem besten Können die Gesellschaft zu unterstützen. Auch ermöglicht sie ihm die Früchte seiner harten Arbeit zu geniessen, sowie sie gegebenenfalls mit Waffengewalt zu verteidigen. Ein freier Mensch ist Herr und Gebieter über sein Schicksal. Er wird nicht zu seinem eigenen Schutze eingeschnürt, muss aber alle Konsequenzen seiner Taten selber tragen. Die Tugenden eines ehrenhaften Deutschen erblühen erst richtig auf dem fruchtbaren Boden der Freiheit. Wehrhaftigkeit, Fleiß, Verantwortung, Wohlstand sowie wissenschaftlicher Fortschritt sind Konsequenzen, die ein Bürger aus der Freiheit zieht.

Freiheit heißt auch ein freies und selbstbestimmtes Vaterland, nicht unterjocht im Namen der Internationalität. Unser Vaterland, dessen Volk seine Freiheit geniessen will, muss aber seine Kultur bewahren. Wie schon erwähnt ist Freiheit ein abendländischer Wert - in vielen Generationen haben wir gelernt, verantwortungsvoll mit ihr umzugehen. Wir haben sie Stück für Stück seit den Napoleonischen Kriegen erkämpft und auch deshalb ist sie für uns von unschätzbarem Wert. Nicht aber für fremde Kulturen, deren Bezug zu unserer Heimat sich oft nur auf Dokumente beschränkt. Von der Untertänigkeit direkt in die Wiege der Freiheit - die Kuh in der Obst- und Gemüseabteilung. Sie sehen fehlende Unterdrückung unsererseits als Schwäche an. Unseren Rechtsstaat als mild und unsere Gefängnisse als bequem. Sie missbrauchen die Freiheit, die sie in unserer Kultur vorfinden - führen ein Leben der Kriminalität. Darauf kommen die Herren Politbürokraten mit ihrem Kontrollzwang und sagen: "Na seht! Funktioniert doch nicht so gut mit der Freiheit. Der Staat nimmt sie euch weg und gibt dafür Sicherheit. Wir wissen halt was das beste für euch ist." Um darauf mit den Worten Benjamin Franklins, einen der amerikanischen Gründerväter zu antworten, zu Deutsch:

"Diejenigen, die bereit sind grundlegende Freiheiten aufzugeben, um ein wenig kurzfristige Sicherheit zu erlangen, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit."

Dem US-amerikanischen Imperialismus fielen auch die Freiheiten und Bürgerrechte der Amerikaner zum Opfer. Bei uns übernehmen diesen Hochverrat unsere "eigenen" Politiker, teils aus Gehorsam den Internationalisten gegenüber, teils aus schlichtem Übereifer und Böswilligkeit oder bestenfalls Ignoranz. Wenn nun alle untreu werden und sich dem Zeitgeist beugen, liegt es an der burschenschaftlichen Idee, die seit 1815 ununterbrochen besteht, neben Ehre und Vaterland für die Freiheit, dieses kostbare deutsche Kulturgut einzustehen. Es waren Burschenschafter, die aufblühende Freiheitsideale aus ganz Europa und auch der jungen amerikanischen Republik nach Deutschland im 19. Jahrundert gebracht haben. Es liegt in unserer Verantwortung, diese Werte zu schützen, zu bewahren - aber auch neu zu verkünden, da Freiheit und Verantwortung im Geiste unseres Volkes langsam zu erlöschen scheinen. Aufklärung und Lehre sind notwendig. Gelingt uns dies nicht, befürchte ich, daß die Worte Thomas Jeffersons zur Prophezeihung werden könnten, zu Deutsch:

"Der Baum der Freiheit muß von Zeit zu Zeit mit dem Blut der Patrioten und der Tyrannen begossen werden. Dies ist der Freiheit natürlicher Dünger."

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