Die Geschichte Moldavias beginnt im Jahr 1872. Absolventen höherer Schulen aus Krumau und Budweis bildeten in Wien einen Geselligkeitsverein. Die losen Zusammenkünfte genügten in den politisch bewegten Zeiten bald nicht mehr: 1874 wurde die Deutsche Akademische Verbindung Moldavia gegründet. Zur Verdeutlichung der völkischen Gesinnung der im Vielvölkerstaat lebenden Mitglieder wurde als Wahlspruch Einig und frei, deutsch und treu gewählt. Die Verbundenheit der Gründer zu ihrer Herkunft aus dem Böhmerwald zeigte sich in der Annahme der Landesfarben Böhmens und Mährens rot-weiß-gold als Vereinsfarben. Siebzehn Jahre nach dem ersten Zusammentreten erklärte sich Moldavia zur Burschenschaft. Die innenpolitische Lage im Habsburgerreich erforderte diesen Wandel, denn die Burschenschaften waren schon damals einem bewussten Auftrag verpflichtet. Dieser umfasste etwa die Vertretung der Interessen der Deutschen in der Donaumonarchie.